Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Weiteres

Login für Redakteure

Konsolbüste des Konrad von Einbeck

Bild aus CA-Sammlung Einbeck

Bild aus CA-Sammlung Einbeck

Die Bildhauerarbeiten des Konrad von Einbeck stellen in der deutschen Kunst des ausgehenden 14. und beginnenden 15. Jahrhunderts eine singuläre Erscheinung dar. Sie heben sich klar vom vorherrschenden Stilempfinden, dem sog. "Schönen Stil", ab und erscheinen im Vergleich zu diesem derb, fast hart, dabei jedoch jeweils stark auf die Individualität des oder der Dargestellten ausgerichtet. Aufgrund der stark herausgearbeiteten individuellen Züge ist es nicht verwunderlich, daß die von ihm um 1410 geschaffene Büste immer wieder als Selbstbildnis des Konrad von Einbeck angesprochen wird. Dieses Selbstbildnis wird dabei in der Tradition der Triforiumsbüsten im Prager Veitsdom gesehen. Der zeitliche Abstand zu diesen Werken und die abweichende Figurenauffassung erweisen sich jedoch für diese These als problematisch und werden vor allem von jenen ins Feld geführt, die dafür plädieren in der Büste kein Selbstbildnis sondern eine Bildnisbüste, vergleichbar etwa der des Hans Stethaimer in Landshut, zu sehen. In jedem Fall sieht sich jedoch der Betrachter einem selbstbewußten Mann gegenüber, dessen an den Wangen leicht knochig wirkendes Gesicht und dessen klarer, geradeaus gerichteter Blick sich einprägen.

Zum Seitenanfang