Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Grabstein des Ludino

Bild aus CA-Sammlung GrabplatteDesLudino

Bild aus CA-Sammlung GrabplatteDesLudino

Im Jahre 1845 wurde auf dem Kirchhof der Liebfrauenkirche in Worms in der Nähe eines ohne Sarg bestatteten Leichnams eine Grabplatte aus dem 5./6. Jahrhundert geborgen, die seit 1862 zum Bestand des Mainzer Landesmuseums gehört. Obwohl die Platte am oberen und unteren Abschluß Beschädigungen aufweist, sind sowohl die fünfzeilige Inschrift als auch die darunter angebrachten Ritzzeichnungen erhalten. Beide ergänzen sich in ihren Angaben zur Person des Verstorbenen und stehen vollständig im Horizont frühchristlicher Grabsteine: Ludino, der im Alter von dreißig Jahren starb, war Christ. Sein Tod ist als ein 'Ruhen in Frieden' beschrieben. Die Bildmotive nehmen diesen Gedanken auf. Dem Christusmonogramm, das hier in Form der crux monogrammatica wiedergegeben ist (vgl. Platte mit Christusmonogramm), sind Alpha und Omega und zwei Tauben, die dem Christusmonogramm zugewandt sind, beigefügt. Obwohl für jedes einzelne der gezeigten Bildmotive unterschiedliche Deutungen anzutreffen sind, werden die Deutungsvarianten durch die Zusammenstellung so stark eingeengt, daß nur eine Möglichkeit bleibt: Christus ist "das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende" (Apk 22, 13). Er steht im Zentrum. Auf ihn sind die zur Seligkeit gelangenden Seelen ausgerichtet.

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