Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Jerusalemer Kreuz

Bild aus CA-Sammlung JerusalemerKreuz

Bild aus CA-Sammlung JerusalemerKreuz

Bild aus CA-Sammlung JerusalemerKreuz_h

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Wie zwei Kästchen in London und München ist auch das sog. Jerusalemer Kreuz aus dem 12. Jahrhundert ein erhaltenes Reliquiar. Es wurde jedoch nicht für einen festen Standort geschaffen, sondern konnte vom Besitzer mitgeführt werden. Die als schützende Hülle für die Reliquien ausgeführte Kapsel hat die Form eines griechischen Kreuzes und ist graviert. Sie zeigt innen die Darstellung des Gekreuzigten mit Maria und Johannes ergänzt durch die vier Erzengel in den Paßenden. Doch wer ist auf der Außenseite dargestellt? Die Deutungen gehen auseinander. So ist vermutet worden, daß die Dargestellten Kaiser Konstantin I. und seine Mutter Helena seien, da diese sich sehr um die Stätten im Heiligen Land - auch den Ort der (dargestellten) Kreuzigung - bemüht haben und von Pilgern häufig (Kreuz-)Reliquien aus dem Heiligen Land ins Abendland gebracht wurden. Für die Richtigkeit dieser Vermutung gibt es außer den angeführten inhaltlichen überlegungen keine Indizien oder Fakten. Die Lesung der kaum erhaltenen und schwer lesbaren Inschriften schließt sie jedoch aus. Die Lesung ermöglicht - auch nach intensiver Bemühung von Philologen - nur, die Namen Petrus und Paulus in den waagerechten Paßenden zu identifizieren und die rechte der drei Zentralfiguren als heilige Eulalia wahrscheinlich zu machen. Die Ermittlung eines Bildprogramms oder Rückschlüsse auf Provenienz und den genauen Inhalt des Reliquiars sind bei diesem Sachstand nicht möglich.

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