Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Diptychonflügel - Passion und Auferstehung

Bild aus CA-Sammlung

Bild aus CA-Sammlung

Durch seine stark abgeriebene Oberfläche ist ein länglicher Diptychonflügel des 10. Jahrhunderts aus dem Schatz des Mailänder Domes heute in seiner Wirkung erheblich beeinträchtigt. Einzelheiten wie die Gesichtszüge der dargestellten Personen sind nicht mehr zu erkennen. Die Szenen und ihre Abfolge aber sind sowohl durch die lesbaren griechischen (leider nicht fehlerfreien) Inschriften als auch durch die Darstellungen selbst zu bestimmen. Streifenweise übereinander angeordnet sind: die Kreuzigung oben, das leere Grab und die Anastasis (Höllenfahrt Christi) in der Mitte sowie das Erscheinen des Auferstandenen in Gegenwart der Frauen unten. Es ist also ein Bildzyklus entwickelt worden, der beim Passionsgeschehen einsetzt, seinen Schwerpunkt, und zwar in seltener Breite, in den nachfolgenden Ereignissen hat. Diesem Flügel korrespondierte ursprünglich ein zweiter Flügel mit Szenen vom Beginn des irdischen Lebens und Wirkens Jesu Christi. Da beide Teile früh voneinander getrennt wurden und einzeln in Silberrahmen gesetzt worden sind, ist die Wirkung von Einzeltafeln entstanden. Der im Bildprogramm angelegte Spannungsbogen wurde zunichte gemacht.

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