Weihestein
Einer in römischer Zeit verehrten germanischen Göttin Nehalennia ist von einem nicht näher bekannten Ianuarinus Ambacthius ein Weihestein gestiftet worden. Dieser Stein gehörte ursprünglich zu einem Kultbezirk an der Nordsee bei Domburg auf Walcheren (NL), der in nachrömischer Zeit in Vergessenheit geriet und erst seit dem 17. Jahrhundert wieder lokalisiert ist. Da von der Dea Nehalennia wenige inschriftliche oder bildkünstlerische Zeugnisse existieren, die verläßliche Informationen bieten, ist von ihrem Kult kaum etwas bekannt. Es liegt jedoch nahe, sie mit dem Schiffsverkehr auf dem Rhein in Verbindung zu bringen, da zum einen ihr Kult am Flußlauf lokalisiert werden kann und zum anderen in der Forschung gemachte Deutungsbemühungen zu ihrem Namen ("Schiff") in diese Richtung weisen. Besonders naheliegend erscheint diese Verbindung jedoch durch die Darstellung selbst. Die Göttin steht, mit einem Mantel bekleidet, in einer nach oben über Pilastern spitzgieblig abgeschlossenen Nische. Rechts neben ihr sitzt ein kleiner Hund, links neben ihr ist ein breiter Schiffsbug sichtbar, auf den sie ihren linken Fuß setzt. Das Bildmotiv stützt die Annahme einer Verbindung der Göttin zu Schiffen. Für die Aufnahme des Werkes in die Sammlung für Christliche Archäologie und Kirchliche Kunst sind analoge Beweggründe wie für den Matronenstein der Matronae Aufaniae geltend zu machen.