Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Reliquiar

Bild aus CA-Sammlung Kastchen2

Bild aus CA-Sammlung Kastchen2

Schlicht in der äußeren Form und bescheiden in den Abmessungen erscheint ein Kästchen im Bestand des Victoria and Albert Museum London, von dem neben dem Gipsabguß in Halle noch eine Metallabformung im Kirchenschatz von St. Godehard Hildesheim bekannt ist. Es diente wahrscheinlich zur Aufbewahrung von Reliquien. Reliquiare sind wegen ihres Inhalts, der von kleinen Reliquienpartikeln bis zu Ganzkörperreliquien reichen sowie neben Körperreliquien (sog. primären Reliquien) auch Sach- und Berührungsreliquien (sog. sekundäre Reliquien) einschließen kann, sehr verschieden in Gestaltung und Größe. Im vorliegenden Fall handelt es sich um ein rechteckiges Kästchen von 17 x 10 cm Kantenlänge, das auf vier Klauenfüßen ruht und zusammen mit diesen eine Höhe von 10 cm erreicht, also nur für die Aufbewahrung kleinerer Partikel vorgesehen gewesen sein kann. Es ist geschmückt mit einem an den Seiten umlaufenden Fries aus Apostelmedaillons und der Darstellung des thronenden Christus flankiert von Maria und Johannes sowie zwei Bischöfen auf dem Deckel. Dieses auf Christus bezogene Bildprogramm läßt - ebenso wie die äußere Form des Reliquiars - keine konkreten Rückschlüsse auf die im Kästchen aufbewahrten Reliquien zu.

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