Frühchristliche Öllampen
Während es sich bei den meisten Exponaten in der Sammlung für Christliche Archäologie und Kirchliche Kunst um Gipsabformungen handelt, gehören einzelne frühchristliche öllampen (4.-7. Jahrhundert) zu den wenigen Originalstücken. Sie stammen aus der Nekropole von Carthage (Karthago) und wurden aus dem Besitz des Museums (nahe der Kathedrale St-Louis) erworben. öllampen waren sehr verbreitet und haben sich in zahlreichen Exemplaren erhalten. Sie dienten zur Beleuchtung der Häuser aber auch als Zeichen der Verehrung eines heiligen Ortes und waren in ihrer äußeren Gestalt sehr variabel. Die nach Halle gelangten Terrakotta-Lampen sind geschlossen und mit nur einer Tülle für den Docht sowie zwei Löchern für die notwendige Luftzufuhr versehen. Sie sind oval, an den Enden verjüngt und zeigen auf der Oberseite figürliche oder ornamentale Motive. Einige dieser Motive, wie z. B. das lateinische Kreuz, sind ohne Schwierigkeiten als christliche Motive zu erkennen, bei anderen ist eine Zuordnung und Deutung schwieriger, da sie - wie etwa der Palmzweig - zum einen auch in profanen Darstellungen vorkommen und zum anderen in christlichen Darstellungen - als Lebens-, Sieges- oder Märtyrerzeichen - ein breites Bedeutungsspektrum abdecken. Eine eindeutige Bestimmung ist nicht in jedem Fall möglich.