Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Platte mit Christusmonogramm

Bild aus CA-Sammlung

Bild aus CA-Sammlung

Obwohl die Reliefplatte durch ihr flaches Relief eher unscheinbar wirkt, lohnt ein zweiter Blick. Gerahmt durch zwei Säulen, auf denen ein geschmückter Bogen ruht, erscheint im Zentrum der Darstellung die Zusammenfügung zweier griechischer Buchstaben, des Chi (X) und des Rho (P). Diese Buchstabenkombination ist in der Antike als Abkürzung für einzelne Worte, wie z. B. Chronos, bekannt. Sie steht hier jedoch für Christus. In christlicher Prägung gibt es die zusammengefügten Buchstaben Chi (X) und Rho (P) seit dem Anfang des 4. Jahrhunderts auffallend häufig. Ihre Beliebtheit wird mit einem Ereignis in Verbindung gebracht, das zuerst 318 bei Lactanz schriftlich überliefert ist. Dieser berichtet, daß der spätere Kaiser Konstantin I. in der Nacht vor der für ihn wichtigen Schlacht gegen das Heer des Maxentius eine Vision hatte, nach der er die Schlacht unter dem Zeichen Christi führen sollte. Dieses Zeichen sollte er aus einem quergestellten Chi mit umgebogener oberer Spitze gewinnen (vgl. Grabstein des Ludino). Konstantin siegt. Das Zeichen des Sieges, das Zeichen Christi, wird sehr populär. Es kommt in verschiedenen Ausformungen vor: zum einen in der bei Lactanz beschriebenen Form, zum anderen in der auf der Platte sichtbaren Form oder in der Zusammenfügung der Buchstaben Iota (I) und Chi (X) bzw. in Mischformen aus diesen Varianten.

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