Büste des Julius Schniewind
Trotz einiger Unterbrechungen durch Krieg, auswärtige Lehrtätigkeit und nationalsozialistische übergriffe ist Julius Schniewind (1883-1948) nach einem ersten Aufenthalt als Student immer wieder an die Theologische Fakultät der Universität Halle-Wittenberg zurückgekehrt und hat hier als Privatdozent sowie als außerordentlicher und ordentlicher Professor für Neues Testament gelehrt. Da ihm gemeindliche und kirchliche Fragen sehr wichtig waren, war er seit 1946 auch Propst des Sprengels Halle-Merseburg. Dieses Engagement in einer Zeit der Neugestaltung des wissenschaftlichen und kirchlichen Lebens nach dem 2. Weltkrieg beanspruchten ihn sehr. Er verstarb 1948. Seine Porträtbüste, die ein unbekannter Künstler kurz nach seinem Tod anfertigte und die sich auf Schniewinds letzte Lebensphase beziehen dürfte, zeigt ein hageres Gesicht mit leicht eingefallenen Wangen, in dem besonders die wachen und gütigen Augen auffallen. Die Büste des Julius Schniewind ist eine von insgesamt drei Büsten auf nahezu gleichen Postamenten im Besitz der Theologischen Fakultät Halle. Die beiden anderen Büsten sind im Erdgeschoß des Hauses 25 der Franckeschen Stiftungen Halle aufgestellt und zeigen Hermann Gunkel (1862-1932) und Erich Klostermann (1870-1963).