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Apostelfiguren vom Sebaldusgrab

Bild aus CA-Sammlung

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Die Apostelfiguren sind Teil eines Grabmals, das die Stadt Nürnberg für die Bestattung des in ihren Mauern hochverehrten heiligen Sebald in Auftrag gab. Seine Gebeine wurden 1397 in einen Reliquienschrein umgebettet. Man entschloß sich jedoch erst 1488 für diesen Schrein einen schützenden überbau errichten zu lassen. Peter Vischer d.ä. fertigte einen ersten, nicht ausgeführten Entwurf. 1507 erreichte ihn eine zweite Anfrage. Ihr folgten ein zweiter Entwurf und etwa fünf Jahre währende Arbeiten am Sebaldusgrab. Nach einer längeren Arbeitsunterbrechung und einer Ermahnung durch den Rat der Stadt wird das Grabmal 1519, also 31 Jahre nach dem ersten Entwurf, fertiggestellt. Es ist klar, daß sich bei einer so langen Ausführungszeit Veränderungen ergeben. Sie betreffen in diesem Falle sowohl den Aufbau als auch die Formensprache, wobei nicht genau zu entscheiden ist, welchen Anteil die beiden gemeinsam mit ihrem Vater am Grabmal tätigen Söhne, Peter d.J. und Hermann, hatten. Das Grabmal zeigt bei seiner Fertigstellung 1519 einen aus Sockel, Unterbau und Schrein bestehenden inneren Teil, der von acht Säulen umgeben ist. In Augenhöhe des Betrachters und unmittelbarer Nähe zum Schrein sind an diesen Säulen zwölf Apostelfiguren angebracht. Dargestellt sind: Petrus (Schlüssel und Buch), Andreas (Diagonalkreuz und Buch), Jakobus d.ä. (Pilgerstab mit Muschel und Buch), Johannes (Kelch mit Giftschlange), Philippus (Kreuzstab), Bartholomäus (Messer), Thomas (Lanze und Buch), Matthäus (Hellebarde), Jakobus d.J. (Walkerstab und Buch), Judas Thaddäus (Keule und Buch), Simon (Säge und Buch) und Paulus (Doppelschwert). Die Figuren stehen an ihren Säulen nicht - wie es die Gesamtanlage nahelegt - streng voneinander getrennt oder in Gruppen aufgeteilt, sondern scheinen zufällig zusammengestellt. Einige, z. B. Paulus und Philippus, sieht man in lebhaftem Disput, andere, z. B. Thomas, wenden sich dem nebenstehenden Apostel zu, ohne direkt mit ihm zu kommunizieren, wieder andere, z. B. Jakobus d.ä., sind nur mit sich beschäftigt, ohne sich um Nebenstehende zu kümmern. Auch wenn die heutige Anordnung, wie alte Fotografien zeigen, nicht die ursprüngliche ist, bleibt doch der Gesamteindruck einer "bewegten" Aufstellung. Die lange Zeitspanne zwischen dem erstem Entwurf und der Ausführung macht sich hier besonders deutlich bemerkbar. Neben spätgotischen sind jetzt unverkennbar auch renaissancehafte Züge zu erkennen.

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